Was unterscheidet einen VW Käfer von einem Auto von heute? Und war früher wirklich alles besser?
Der VW Käfer, ganz wenig Kunststoff, er ist vor allem aus Metall gebaut und das lässt sich beliebig oft recyceln. Moderne Autos bestehen meist aus einem bunten Materialmix und diese sind oftmals fest miteinander verbunden. Selbst Stahl wird in unterschiedlichen Qualitäten am Fahrzeug verbaut und häufig miteinander verklebt, oder verschweißt. Verbundsicherheitsglas, früher nur aus einer Scheibe und einer Polyamid Folie bestehend, wird heute meist aus zwei Gläsern, Polyvinylbutyral (ein Schmelzklebstoff), verschiedenen Metallen und weiteren Kunststoffen hergestellt.
Es finden sich noch viele weitere Beispiele, Leichtmetall wie Aluminium, Magnesium kommen zum Einsatz, mehrere hundert Kilo verschiedener Kunststoffe finden Verwendung in einem modernen Fahrzeug.
Sicher ist dies Sicherheitsanforderungen, Design und dem Leichtbau geschuldet, aber dieser wilde Mix macht das Lebensende eines Fahrzeugs zu einer sehr energiefressenden Herausforderung. Denn all diese Materialien müssen mit viel Aufwand beim Recycling voneinander getrennt werden und oft ist eine erneute Verwendung nicht mehr möglich. Gründe wie Zersetzung von Kunststoffen durch UV-Einwirkung, oder Beimischung von Farbe, Metall, das in Kunststoff eingegossen wird und vieles mehr, machen oft eine sortenreine Trennung nicht mehr möglich. Dieses Altgranulat kann nur bedingt einer neuen Bestimmung zugeführt werden.
Ein Bespiel gefällig? Ein Kotflügel aus Kunststoff, der in Wagenfarbe lackiert ist, kann nur sehr arbeits- und energieintensiv, somit teuer recycelt werden. Deshalb werden solche, oft Flächen mäßig großen Teile dem thermischen Recycling- eine liebevolle Umschreibung für das Verbrennen- zugeführt.
Würden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nicht dreiviertel der eingebrachten Energie in ungenutzte Energie umwandeln müsste nicht so vehement auf Leichtbau gesetzt werden, um die Emissionswerte einhalten zu können. Weniger Materialmix wäre möglich, was eine Vereinfachung eines Materialkreislaufs zur Folge hätte, Energie sparend und Ressourcen schonend, eine Win–win-Situation.